Die Geschichte von Rum und seiner Herstellung geht Hand in Hand mit der Geschichte von Zucker und vor allem von Zuckerrohr, das ursprünglich aus Indonesien stammt.
Durch chinesischen Handel gelangten die Zuckerrohrstecklinge nach Indien und Asien, woher sie dann von Arabern nach Afrika und in den Nahen Osten genommen wurden. Von hier aus war es nur ein kleines Stück und das Zuckerrohr gelangte nach Europa. Das genaue Datum dieses Ereignisses werden wir jedoch nicht mehr erfahren. Es ist jedoch sicher, dass der Käufer und Seefahrer aus Venedig, Marco Polo, bereits im 14. Jahrhundert bekannt gab, er sei während seiner Reisen in den Osten auf einen merkwürdig starken aus Zucker hergestellten Wein gestoβen.
Ein historisch bekannter Meilenstein und ein Grundstein für die weitere Entwicklung von Rumwar die zweite Seefahrt von Christoph Kolumbus nach Amerika im Jahr 1493, als er eben die Zuckerrohrstecklinge in die Neue Welt nahm. Der fruchtbare karibische Boden hatte hier sämtliche Voraussetzungen für die regelmäβige und reiche Zuckerrohrernte. Das Problem war aber die Arbeitskraft. Hier setzte sich anschlieβend das Kapital der reichen Europäer durch, die eine Investitionsgelegenheit bei der Gründung von neuen Kolonien spürten, und begannen Hunderte und Tausende Sklaven aus unterworfenen afrikanischen Ländern zum Anbau und Verarbeitung von Zuckerrohr zu transportieren.
Erste Versuche mit der Herstellung von karibischem Rum wurden eben von den Sklaven durchgeführt, die herausfanden, dass die Reste des süβen Saftes im Zuckerrohrabfall sehr gut mit Wasser (in der Regenzeit füllten sich die Silogruben mit Wasser) gären (warme karibische Sonne sorgte für schnelle Gärung). Ohne groβe Mühe entsteht dann Rohalkohol, der TAFIA genannt wird und auch als „GETRÄNK DER SEEFAHRER“ bezeichnet wurde.
Über die Einwohner von Jamaika sagt man mit etwas Verspottung, dass ein paar Ureinwohner bei der Flucht aus der Gefangenschaft in eine Silogrube stürzten. Und bevor es ihnen gelang, sich aus dieser zufälligen Falle herauszukriechen, tranken und atmen sie das fermentierte Nass so viel, dass sie dann die Richtung der Flucht verwechselten und angeheitert, fröhlich in die Arme ihrer Verfolger zurückkehrten.
Der Geschmack dieses so einfach gewonnenen Alkohols war sehr intensiv, sogar abstoßend. Aus dem 16. Jahrhundert stammen Erwähnungen über den sog. „TEUFLISCHEN KILLER“ oder über die „HÖLLISCHE UND SCHRECKLICHE SPIRITUOSE“. Der Tafia ist für uns heutzutage kein Genussmittel mehr. Damals wurde er jedoch vor allem von Seeräubern häufig konsumiert, sowohl vor dem Kampf, als auch um den Sieg zu feiern.
Auf der anderen Seite des Herstellungsprozesses steht dann “Der glückliche Sohn des Zuckerrohrs“, wie der weiβe, helle Rum bezeichnet wurde. Er wurde weltweit zum Lieblingsgetränk der aristokratischen Gesellschaft, einschlieβlich des spanischen Königshofs. Er kam zur Welt Anfang des 18. Jahrhunderts, als einer der spanischen Schnapsbrenner auf die Idee kam, das Rohdestillat für eine längere Zeit gären zu lassen (d.h. altern) und dann durch Filtration zu reinigen.
Dies sind die Anfänge eines wundervollen Getränks, zu dem Rum Schritt für Schritt wurde,und dessen Vielfältigkeit und Qualität Kenner auf der ganzen Welt schätzen wissen. Unsere „Rum-Karte“ bietet Ihnen eine breite Geschmack und Duftpalette an, die Sie von dieser mutigen Aussage zweifellos überzeugt. Nun liegt es an Ihnen, einen Rum zu finden, der für Sie der Passende und Alleinige ist!
